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Sachbücher

Sach/Unbuch des Monats Juli

Peter Linden: “PETER STÖGER. Seine Mannschaften. Seine Erfolge. Mit einem Vorwort von Toni Polster.” Ueberreuter Verlag Juni 2017.

Peter Linden ist einer der bekanntesten österreichischen Sportjournalisten. Peter Stöger ist einer der erfolgreichsten österreichischen Trainer der Gegenwart. Eigentlich hätte das also ein spannendes Buch werden können. In Ansätzen ist es das auch, aber nicht im Detail.

Es beginnt mit einer endlosen und recht unstrukturierten Aufzählung von Stögers Erlebnissen und Ergebnissen als Spieler. Das geht ziemlich monoton dahin und erzählt nicht viel über die Hintergründe. Klingt eher nach aufgewärmt – oder nach Copy+Paste aus früheren Fußballchroniken, die der Autor schon am Rechner hatte.

Dann aber endlich: Die Trainerzeit. Aus Grazer Sicht ist zumindest Lindens Behauptung interessant, der Sturm-Trainer Foda hätte bei Stöger angefragt, ob er GAK-Betreuer werden würde. Die Ernüchterung folgt sogleich: eine halbe Seite hat Linden für Stögers Zeit in Graz übrig. Dabei waren die damals in der Regionalliga angesiedelten Roten – und das wird auch Stöger wohl so sehen – eine wichtige Station für den jungen Trainer. Sei’s drum. Was schwerer wiegt: klassische Sportreportersätze wie “In Köln gibt’s nur den Dom, den Karneval und den ‘Effzeh’.” und eine Sprache, die es möglichst allen recht und recht leicht machen will. Seltsam auch, dass Linden, der wohl sehr direkten Kontakt zu Stöger hatte, immer auf Distanz bleibt, sich dem Subjekt seines Buches nie wirklich nähert. Der Ton bleibt also chronikhaft, auch wenn die eine oder andere persönliche Info durchblitzt, die aber stets auf anekdotischer Ebene versiegt. In Summe: Unspannend, leider. Für hartgesottene Fußballliebhaber und Stöger-Fans aber vermutlich dennoch einen Versuch wert.Vielleicht sieht es der eine oder andere ja auch positiver als wir?

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