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Haubentaucher des Monats

Haubentaucher des Monats

Oliver Schmerold, Dieselbruder und Gleisparker in spe

Ganz ehrlich: Wissen Sie, wer Herr Schmerold ist? Um der kaum vorhandenen Popularität des ÖAMTC-Direktors einen unsanft-mobilen Aufschwung zu verleihen, hat sich die gelbschwarze PR-Abteilung des ÖVP-nahen Verkehrsverbands offenbar einiges ausgedacht. In einem Interview mit dem Kurier, das schon beinhart anfängt („…spricht in seinem trendigen Büro über die Zukunft der Mobilität“), doziert der oberste Pannendienstler primär über die untergehende Welt der Automobilität.

Ausführlich und reich an Widersprüchen wird da begründet, warum Sprit in Zukunft weniger stark besteuert werden soll, warum Diesel-Autos eh voll super sind (kleiner Wortwitz unserer Redaktion, Anm. der Red.) und E-Autos lieber nicht gefördert werden sollten. Der Höhepunkt des Interviews liest sich dann wie folgt: „Wir sind nicht gegen den Ausbau von Radwegen. Aber man braucht nicht für jeden Häuserblock einen. Zudem sollten sie viel flexibler nutzbar sein. Im Winter, wo nur wenige mit dem Rad fahren, könnten sie fürs Parken genutzt werden.“

So, jetzt mal der Reihe nach. Die Temperaturen steigen, die Winter werden immer schneeärmer (Ausnahmen bestätigen die Regel) und die Luft ist gerade in der Heizperiode besonders schlecht in den Städten. Die Luftgüte von Graz ist da übrigens ein hübsches Beispiel dieser Tage. Und dann kommt der trendige Vordenker Schmerold nicht etwa auf die Idee, den Radverkehr zu steigern und den KFZ-Verkehr einzuschränken, sondern will Radwege verparken lassen? In den USA von Donald Trump wäre er damit wohl automatisch Umweltminister. Bei uns reicht es leider nur zum Haubentaucher des Monats.

Quelle: kurier.at
Symbolfoto (aus dem schönen Semriach): ©haubentaucher.at 

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