Andreas Dorau & Sven Regener: „Ärger mit der Unsterblichkeit“, Galiani Berlin 2015
Andreas Dorau, das ist der mit den „Marinas“ und seinem Neue-Deutsche-Welle-Hit Fred vom Jupiter. Wer mit knapp 15 Jahren zu Beginn der 1980er Jahre einen solchen Überraschungserfolg landet, erlebt in der Folge nicht nur sonnige Zeiten, das macht Dorau mit Hilfe des einzigartigen Wortkünstlers Sven Regener klar. Über völlig irrwitzige Video-Projekte in Hollywood, ein spuckendes Publikum, das auf die Punkband danach wartet, den Film „Schlag dein Tier“ bis zu skurrilen Begegnungen mit Bryan Ferry, Dieter Bohlen und ELO-Gründer Roy Wood führt Dorau die Leserschaft auf einen Streifzug durch die deutsche Pop- und Techno-Welt. Die Kapitel tragen Titel wie „Die Menschen sind kalt“ oder „Wir werden wieder gebraucht“, der Stil ist von lakonischer Knappheit getragen. Bescheidenheit ist ansonsten Doraus Sache nicht, er hält sich in fast jeder Phase seiner wechselhaften Karriere für ziemlich genial, nur Kritiker und Publikum sind leider nicht immer seiner Meinung. Das Büchlein mit knapp 180 Seiten sei allen ans Herz gelegt, die hinter die Kulissen des nur teilweise glamourösen deutschsprachigen Pop-Business blicken möchten – oder einfach Gefallen finden an Sätzen wie diesen:
„Durch das Internet ist im Musikgeschäft auch alles viel besser geworden. Meine Alben sind nach der Jahrtausendwende durchgehend in den Top 10 der Hitparaden aufgetaucht, besonders in den iTunes- und Amazon-Charts. Zwar manchmal nur für eine Stunde, aber ich war nie der Meinung, dass Erfolg von langer Dauer sein muss.“