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Grazbuch des Monats Jänner

Markus Mörth: Die Surrealisten. edition keiper 2014

Otto, Paul und Max haben vor Jahren einen Pakt geschlossen. Jetzt, im Epizentrum ihrer Midlife-Crisis angelangt, will sich der eine oder andere nicht mehr so gerne daran erinnern. Otto ist übergewichtig, pleite, unglücklich. Max ist polizeibekannter Künstler und Teilzeit-Chaot. Die sensible Freundschaft der beiden erlebt eine massive Belastungsprobe, als Paul nach Jahren im Ausland nach Graz zurück kehrt, an der Hand seine kleine Tochter. Die drei Musketiere, die nur wenig von strahlenden Helden an sich haben, müssen sich rund um das vierzigste Lebensjahr neu finden. Viel Grazer Lokalkolorit fließt in die Erzählung von Markus Mörth ein. Dass der Romancier im so genannten bürgerlichen Leben Regisseur und Drehbuchautor ist, merkt man den detaillierten und einprägsamen Beschreibungen von Personen und Orten an. Leichte Lektüre ist das dennoch nicht, denn das Innenleben der Protagonisten dominiert über die äußere Handlung. Etwas überraschend gibt es nach knapp 210 Seiten für die drei Surrealisten ansatzweise ein ganz reales Happy-end. Markus Mörth ist mit seinem dritten Roman ein originelles Werk gelungen über Männer und Frauen, ihre Hoffnungen und das Scheitern von juvenilen Idealen.

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