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Buch des Monats

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Alex Capus: Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer, Hanser 2013

Capus zählt zu unseren Lieblingsautoren, das wird aufmerksamen Leserinnen und Lesern dieses Magazins schon aufgefallen sein. Fast alle Jahre wieder kommt ein spannend erzähltes, meist auch sehr berührendes, Buch aus seiner Feder auf den Markt. Die Themen variieren deutlich, allein die Liebe zur Recherche und die ausgeprägte Sprachkunst ist allen seinen Werken gemein. „Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer“ erzählt diesmal nicht eine Geschichte, sondern (Sie haben es erraten!) gleich drei.

Das ist eine kleine Schwäche des neuen Capus, denn die drei Figuren haben so gut wie keine Berührungspunkte (weder zeitlich noch thematisch), das Buch besteht aus lauter Episoden, die nur mit ein paar sehr herben Kunstgriffen verknüpft worden sind. In der Art von „es hätte sein können, dass…“ oder „wenn sie hier ausgestiegen wäre, dann…“. Das ändert nichts daran, dass man auch diesen Roman von der ersten Seite an gern liest, in die persönliche Bestenliste kommt er dennoch nicht.

Was dann allerdings doch verbindend ist: Durch die Irrungen und Wirrungen der Zeit geraten sämtliche Lebensplanungen der drei Protagonisten durcheinander und am Ende tun sie das, was sie sich früher nie vorstellen konnten. Der eine fälscht, die andere spioniert und der dritte hilft bei der Entwicklung der Atombombe. Drei wahre Geschichten, die Capus so weit recherchiert hat wie möglich, den Rest hat er kunstfertig dazu erfunden. Schön, aber nicht perfekt.

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