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Haubentaucher des Monats

Haubentaucher des Monats Jänner 2013

Die rotschwarze Zitterpartie lässt das Volk befragen.

Dass wir eines Tages annähernd der selben Meinung wie die meistens erzkonservativ aufgelegte Grant-Dame der Presse Anneliese Rohrer sein würden, hätten wir uns nie alpträumen lassen. Der Hintergrund in Kurzfassung: Die österreichische Kollisions-Regierung kann sich nicht entscheiden, ob sie das Bundesheer abschaffen will oder nicht, ob Berufssoldaten ausreichen oder nicht, ob der Zivildienst in dieser Form bestehen bleiben soll oder nicht. Ganz wichtig aber: Dem “politischen Gegner” in der eigenen Partnerschaft ja keinen Erfolg gönnen – und sei er noch so unwahrscheinlich. Also initiiert man eine “Volksbefragung”, die niemandem weiterhilft und die grassierende Politikverdrossenheit noch einmal gehörig ankurbeln wird. Hätten die Damen und Herren in rotschwarz nachgedacht oder dem intelligenteren Teil des Volkes wirklich auf’s Maul geschaut, dann wäre rasch klar gewesen:

a) die Zwangsverpflichtung zum Heer bringt für die meisten jungen Männer nichts als vergeudete Zeit. b) der Zivildienst ist notwendig und sinnvoll – und das nicht nur für die Sozialorganisationen, sondern auch für viele Zivis selbst, die in jungen Jahren eine berufliche Welt kennenlernen, die ihnen sonst womöglich lebenslang vorenthalten wird.

Nun hätte sich die Regierung etwas trauen können: Sie hätte die Wehrpflicht abschaffen können und ein Sozialjahr für alle einführen. Oder sie hätte zumindest eine entsprechende Antwortkategorie in ihre Volksbefragung aufnehmen können. Aber seien wir ehrlich: So viel Mut und Verantwortung hätte den handelnden Personen ohnehin niemand zugetraut – sie selbst am allerwenigsten.

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