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Sternstunden des ORF. Teil 23.

Vorhang. Wir sehen ein Fernsehstudio. Links die Moderatorin, sichtlich aufgeregt. Rechts der Studiogast, der gleichermaßen erbost wie verwirrt wirkt. Ein rotes Licht leuchtet auf. Die Sendung beginnt.

Die Moderatorin: “Herr Strohnack, herzlich will..”

Der Studiogast (unterbricht sie jäh): “Eine Frechheit, mich da einladen und mir dann nicht das erste Wort zu geben. Eine Unverfrorenheit, eine Sauerei, Rotfunk, Totfunk, ich kauf euch alle auf, nicht?”

Die Moderatorin (verschreckt): “Aber Herr Strohnack, ich wollte doch nur…”

Der Studiogast: “Unterbrechen wollten Sie mir und beleidigen. Überhaupt diese Berichterstattung, nichts wie Halbwahrheiten. Was heißt denn überhaupt für Ihnen EMS? Hä, wissen Sie das?”

Die Moderatorin: “EMS, das ist das schnelle Zustellservice der Post. Wenn Sie den EU-Rettungschirm meinen, der heißt ESM.”

Der Studiogast: “Schweinerei, Sie drehen einem ja die Worte und die Buchstaben im Mund rundherum. Wo ist Ihr Chef, ich will beschweren mich, ich kauf euren ganzen Saftladen da auf, nicht wahr?”

Die Moderatorin (nun mit dem Mute der Verzweiflung): “Apropos, Sie wollen eine Partei gründen? Wer wird denn Parteichef? Stimmt es, dass Sie den Herrn Puchner vom ZPÖ kaufen…”

Der Studiogast unterbricht sie erneut: “Kaufen, kaufen, ich kauf mir gar nichts. Schauen Sie, ich hab so viel Kohle, nicht wahr, ich könnt mir sofort Ihr ganzes Leben kaufen. Tu ich aber nicht, weil das doch gar nichts wert ist, oder?”

Die Moderatorin: “Themenwechsel: Sie wollen aus dem Euro aussteigen. Wirtschaftsforscher sagen aber…”

Der Studiogast springt auf und schreit: “Was sagen die? Die Schweinepriester? Ha, was sagen die? Haben die schon einmal in ihrem Leben ein Gehalt überwiesen? Diese Wirtschaftsforscher! Ich frage Ihnen: Können die überhaupt wirtschaften? Haben die Arbeitsplätze geschafft? Ich hab viele Arbeitsplätze geschafft, darauf bin ich stolz, nicht wahr?”

Das rote Licht beginnt zu blinken. Im Hintergrund hört man Telefone klingeln.

Die Moderatorin: “Danke für das Gespräch!”

Vorhang.


***


Inspirationsquellen: Neuwal und Laola

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