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Buch des Monats Juni

Markus Mörth: “Geschwister”, edition keiper 2012

Dass Markus Mörth ein Händchen für Dramaturgie hat, ist naheliegend. Immerhin ist der Grazer Autor im bürgerlichen Leben Filmregisseur und mehrfach ausgezeichneter Drehbuchschreiber. Bedingt durch einen Zivildienst bei der Caritas ist ihm das Thema Migration sozusagen ans Herz gewachsen. Daraus resultiert der Roman “Geschwister”, die Geschichte einer Flucht zweier junger Leute aus Moldau nach Graz. Sprachlich brilliant erzählt Mörth vom abenteuerlichen Weg und den Enttäuschungen am Ziel. Wer sich bei jedem Roman ein Happy End wünscht: hier wird er es vergeblich suchen. Gegenüber dem Vorgängerbuch “Pony” fällt eines auf: der Autor hat sich von einem hohen Niveau aus weiterentwickelt. Was geblieben ist, ist die Fähigkeit, zwischen den Zeilen zusätzliche Bedeutungsebenen einzuflechten. Dem Publikum beschert das nicht nur eine spannende, sondern auch tiefgründige Lektüre.

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