Klimts Unterhosen.
Ganz Wien feiert das Klimtjahr. Mit einer Ausstellung an jeder Ecke gedenkt man 150 Jahre klingelnder Kassen. Klimt im MAK, Klimt im Kunsthistorischen, Klimt im Leopold, Klimt im Wienmuseum, Klimt im Theatermuseum, Klimt in der Albertina und so weiter.
Jede Institution hat ihr persönliches Futzerl Gustav ausgemottet und publikumswirksam inszeniert. Zu sehen gibt es seinen Malerkittel hier, seine Postkarten dort, seine Unterhosen mit Sicherheit auch demnächst irgendwo. Nicht nur Touristen dürften bei Ankündigungen wie „der größten Sammlung“ hernach enttäuscht die Ausstellung verlassen. Wer den Neun-Museen-Marathon auf sich nimmt, hat am Ende zwar alles gesehen, aber auch über 100 Euro investiert. Etwas mehr Zugänglichkeit und etwas weniger Eigenbrötlerei wären wünschenswert gewesen.
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