Theater Titanick: „Titanic“
Grazer Messe. Ein großer Platz, zwei Tribünen, hoch aufragende Schiffsteile. Das Theater Titanick (!) geht an das berühmte Thema mit sehr deutschem Gehabe heran. Mit schneidigen Kommandos und zackigen Bewegungen wird das Schiff aufgerichtet, dabei wird auf Metallteilen herumgeklopft, dass der alte FM Einheit von den Einstürzenden Neubauten seine Freude gehabt hätte. Oder auch nicht, denn die Musik ist generell kein großes Plus an dieser Produktion. Dazu kommt die seltsame Distanz zwischen Schauspielern und Publikum. Es gibt viele kleine skurrile Szenen, Feuer steigt auf, Raketen schießen in den Himmel und im Verlauf der Handlung spritzt auch jede Menge Wasser aus allen verfügbaren Leitungen. Trotzdem bleibt alles abstrakt, es kommt beim besten Willen keine Spannung auf. Die Passagiere amüsieren sich, die Mannschaft kämpft gegen den Untergang, aber beides läuft schaumgebremst ab. Ein paar nette Regieeinfälle gibt es zweifellos, aber in Summe wird diese Aufführung nicht in Erinnerung bleiben – ganz im Gegenteil zu vielen anderen Produktionen in dieser La-Strada-Woche.
Noch zu sehen am 6. August um 21 Uhr am Grazer Messegelände
© Foto: Theater Titanick / La Strada 2011