Fasten auf Italienisch.
Regie: Olivier Baroux, F 2010.
Seit einigen Jahren beweist das Filmland Frankreich, dass Humor und Message durchaus bestens vereinbar sind. „Fasten auf Italienisch“ ist komisch und traurig, berührend, dabei nie unglaubwürdig oder kitschig. Dino ist ein italienischer Maserati-Verkäufer in Nizza. Mourad ist ein algerisch-französischer Maserati-Verkäufer in Rom. Das Problem: Die beiden sind ein und dieselbe Person. Kad Merad (bekannt aus den Sch’tis) spielt diese Doppelrolle voller Verve. Das Leben als italienischer Charmeur, das er sich durch einen Berg von Lügen und Halbwahrheiten konstruiert hat, wird freilich immer belastender. Sein kranker Vater, der ihn bittet, den Ramadan diesmal ernst zu nehmen, löst damit den Einsturz des potemkinschen Dorfes aus. Der Hintergrund ist ein ernster, es geht um Integration, um Aufstiegschancen für Immigranten, um Toleranz. Ein Film, den wir ganz besonders unserer Innenministerin ans Herz legen möchten, die gerade ebenso emsig wie grammatikalisch fragwürdig via Inseratenkampagne fordert: „Deutsch vor Zuzug.“
Foto © Arsenal Film