Ethan und Joel Coen, die Großmeister des skurrilen und meist staubtrockenen Humors, haben mit “A serious man” ihr vorläufiges Meisterstück vollbracht. Während andere Künstler im Lauf ihrer Karriere langsam an Substanz verlieren, ist es bei den Coens gerade umgekehrt. Allein die ersten paar Minuten mit einem alten jiddischen Untoten in einer ärmlichen Hütte sind wagemutig bei den heutigen Sehgewohnheiten und voller Referenzen an das klassische Kino. Auch sonst ist der Film wie aus einem Zeitloch entsprungen. Der jüdische Physik-Professor Larry Gopnik, brillant gespielt von Michael Stuhlbarg, hat einfach nur Pech im Leben. Sein Bruder ist genial, aber leider auch verrückt. Seine Frau will ihn verlassen, um mit dem seltsamen Sy zusammen zu wohnen. Seine Kinder beklauen ihn. Und an seinem Arbeitsplatz gibt es auch nichts wie Ärger. Wäre da nicht die verführerische kiffende Nachbarin, Gopnik würde sich vielleicht einfach vor das nächste Auto werfen. Doch in einer typisch Coen’schen Volte wendet sich für den Anti-Helden alles plötzlich ins Gute. Ob der Besuch bei den drei Rabbis damit etwas zu tun hat? Der Film endet mit einer handfesten Überraschung und lässt viele Fragen zurück. Ein wunderbares Stück Kino, das beweist, dass es auch heute mit kleinen leisen Geschichten ohne Special effects bestens zu unterhalten vermag.
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3 Antworten auf „Film des Monats: A serious man“
Stimmt: der Film lässt wirklich einige fragen zurück. Das Ende erscheint mir auch etwas zu vage. OB's wirklich der Film des Jahres wird? Im Jänner ist das eine kühne Behauptung.
Wer hat denn die kühne Behauptung aufgestellt, liebes Geidorf (Kino)?
Ich war das.
wa.