Vorhang. Wir sehen einen Prunkraum im Finanzministerium in Wien.
Rund um den Verhandlungstisch sitzen
der schwergewichtige Minister
der strafunmündige Landeshäuptling
der Gesandte aus Bayern
der ergraute Bankier aus Graz
der Steuerzahler
Der Minister: So, Herrschaften, jetzt geht’s ans Eingemachte. Wer zahlt was? Ich tät sagen, die Kärntner 500 Mio…
Der Häuptling (wird bleich): Na, mia hom lei nix. Seit der Chef tot is, finden mia des Schlüssale zur Portokassa nit amol.
Der Minister: Okay, dann halt 200. Ihr Bayern zahlts 1 Milliarde und wir nehmen euch die Bank ab, von dem Business verstehts ihr eh nix gell.
Der Gesandte: Jo mei, des is aber wohl vü zu vü. Die Hälfte täten wir scho zahlen gell, aber doch nicht eine Mülliarde! Sakra fix, das könnts doch net mochn mit uns!
Der Minister: Die Grazer zahlen auch 500 Mio Deppensteuer, des könnts gleich so in die Bilanz nehmen – haha.
Der Bankier: Danke, Euer Ehren.
Der Minister: Gern. Da bereitet sich schon einer aufs Gericht vor? So und jetzt kommen wir zu dir, Steuerzahler. Du peckst den Rest und kriegst dafür die Bank. Ist das ein Deal?
Der Steuerzahler: Ich hab gedacht, bei uns wird nicht mehr verstaatlicht?
Der Minister: Verluste schon.
Der Bankier, der Gesandte und der Häuptling applaudieren. Der Steuerzahler weint still in sein Taschentuch.
Vorhang.
1 Antwort auf „Bankengipfel. Ein Dramolett.“
Ein bisserl länger und dann hätten wir ja schon einen Kanditaten fürs Dramatikerstipendium – obgliech ich's ja gerne beim Fasching sehen würde … die Leut würden applautieren, dann weinen ud dann den Saal zerlegen. Das wär ja was …
eines noch: wir haben 1,5 mill Berufstätige, oder so. das sind einmal 750 euro pro kappe und dann kommt noch einges dazu, wenn ich mich da jetzt net getäuscht hab …