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Buch des Monats Mai

Kuebel/Rusz:
“St. Sushi”

Gerhard Kuebel und Norbert Rusz sind unter anderem Musiker (zusammen mit Herms Fritz und Franz Schmuck bilden sie „krahfeda“), des weiteren auch Grafiker, Hobbyköche und Teilzeitphilosophen. Ihr Werk „St. Sushi“ zählt hierzulande zu den schönsten, wenn auch eigenwilligsten, Kochbüchern der letzten Jahre. Der Freude an gutem Essen wird auf gut 200 Seiten ebenso hemmungslos gefrönt wie der an Poesie, schrägen Bildern und paradoxem Denken. Die Geschichte der kleinen japanischen Köstlichkeiten Sushi und Maki, so wird lückenlos bewiesen, wäre ohne eine mittelalterliche Begegnung zwischen Asien und der Steiermark gänzlich anders verlaufen. Folgerichtig wird nicht nur des Gerichtes Innenleben, sondern sogar die Außenhaut an hiesige Verhältnisse angepasst. Eine detailverliebt konstruierte Hülle aus Lauch, Spinat oder Mangold wird gefüllt mit Polenta, Erdäpfeln, Heidensterz, Fischsulz oder Käferbohnen. Die gelungenen Food-Fotos beweisen Mut zur Vollständigkeit und schrecken selbst vor roher Leber und Kutteln nicht zurück. Neben grandiosen Kreationen wie dem Blunzn Maki finden sich vor allem viel Charme und Witz in diesem Buch. Was immer an Kalauern auf dem Weg lag, wurde von Kuebel und Rusz aufgesammelt und abgedruckt. Abgerundet wird der heitere Reigen an Rezepten und Bildern durch zwei Short storys aus dem Universum des St. Sushi. Inklusive Übersetzung ins Japanische. Große Klasse.

Bibliothek der Provinz 2007. 200 Seiten, Texte, Rezepte, Fotos und Grafiken.
Link: St. Sushi

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