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Buch des Monats Oktober

„Lieber Osama“ von Chris Cleave. Erschienen bei Rowohlt 2006.

„Lieber Osama“ ist ein Roman. Ein Brief. Ein Briefroman. Die Marketingmaschine kreischt: „Böse! Skandal! Furcht-erregend-aktuell!“ Aber das hat mit dem Buch nichts zu tun.

Chris Cleave ist Engländer. Und genauso schreibt er auch. In der Tradition eines Martin Amis oder Irvine Welsh. „Lieber Osama“ ist ein Buch über eine junge Frau aus der Proll-Schicht, die Mann und Kind bei einem Terrorangriff verliert. Arsenal London spielt eine nicht ganz unwesentliche Rolle. Die Kluft zwischen Arm und Reich detto. Die junge Witwe beginnt ein Verhältnis mit einem begüterten Schnösel. Am Ende landen beide im Londoner Sumpf. Drogen, Schlafmangel und schlecht sitzende Freizeitmode werden auf eine Ebene gehoben mit Trauer, Angst und Wut vor der plötzlich ausbrechenden Sicherheitsmanie der Behörden. Und Schuld an allem ist Osama. Wer sonst?

Glauben Sie dem Haubentaucher: Dieses Buch sollten Sie gelesen haben.
Selbst wenn Sie danach nirgendwo mitreden wollen.

1 Antwort auf „Buch des Monats Oktober“

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