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Bilderbuch des Monats

Maria Nicolini: “Maria Lassnig. Ich bin ganz Landschaft”, Ritter Verlag 2022

Etwas länger habe die Produktion gedauert, bedauert der Verlag in einem Begleitschreiben. Es hat sich gelohnt, würden wir meinen. Maria Nicolinis Auseinandersetzung mit der großen Kärntner Künstlerin Maria Lassnig ist ausgesprochen sehens- und lesenswert. Es zeigt eine progressive Künstlerin von Weltrang in vielen Momenten ihres Lebens. Von frühen Selbstportraits über unzählige Fotos und Gemälde bis hin zu Skizzen und Landschaftsaufnahmen reicht die Bildebene. Darunter bis dato kaum Bekanntes genauso wie ihre großen Werke wie etwa “Mother Nature” aus dem Jahr 1999.

Die Texte stellen Lassnig in einer Genauigkeit und Intensität vor, die selbst ausgewiesenen Kenner*innen eine Freude machen werden. Das beginnt bei den frühen Jahren, reicht über alle wesentlichen Stationen der Karriere, immer dabei das private Glück und Unglück. So schreibt Lassnig schon 1953: “Wenn man im Leben Konzessionen macht, geht es in der Kunst bergab. Wenn man im Leben zuviel auf sich nehmen will, kann man es in der Kunst nicht mehr.”

Ihre Entscheidung ist klar: Im Zweifelsfall ist es die Kunst, die ihr Leben bestimmt. Wie wandlungsfähig und offen das Schaffen der Maria Lassnig ist, wie spannend und doch auch hart ihr Leben, wie groß ihre internationale Reputation und wie stark ihre Verwurzelung in der sie umgebenden ruralen wie urbanen Landschaft, all das zeigen Autor*innen mit wissenschaftlichem und künstlerischem Hintergrund, Absolvent*innen ihrer Meisterklasse genauso wie Kunsthistoriker*innen. “Ich bin ganz Landschaft” ist ein großes Geschenk an alle Freund*innen von Lassnigs Kunst, zu denen wir uns auch zählen. Chapeau der Herausgeberin und dem Verlag.

 

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