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Diverses Musik Videos

Tonträger des Monats Dezember / Ö

CARI CARI & DAS FILM ORCHESTRA BABELSBERG: „Live at Nikolaisaal Potsdam“, Limited Vinyl, VÖ: rund um den 24. 12.

Cari Cari müssen wir hier niemandem mehr vorstellen oder? Obwohl wir leider zugeben müssen: Das ist die erste LP, die wir von diesem stylishen Duo hier näher thematisieren. Der Anlass ist durchaus ein bombastischer: Am 3. November diesen Jahres haben die Caris mit dem Film Orchestra Babelsberg ein Konzert gespielt. Aber nicht irgendwo und irgendwie. Nein, im Nikolaisaal Potsdam wurden die Songs der beiden von und mit dem Orchester neu interpretiert. Peter Hinderthür ist für die Arrangements verantwortlich. Auch einen kompletten Filmmitschnitt gibt es. Die Platte verkörpert in Perfektion das, was Cari Cari eh schon immer wollten: Auf dem Big Screen groß rauskommen. Es ist nicht nur grandiose Musik zu hören, es macht auch unheimlich viel Spaß. Wenn das Tarantino zu hören bekommt, könnte es sein, dass der viel zitierte Wunsch von Cari Cari bald in Erfüllung geht: Einen Soundtrack abliefern für den Großmeister des Pop-Beuschel-Kinos, den sie in einem Lied auch sehr direkt ansingen.

Geplant ist nun einerseits ein Konzert mit dem RSO im Radio Kulturhaus in Wien (können wir uns kaum vorstellen), aber auch die Veröffentlichung der Platte kurz vor Weihnachten. Vorbestellen kann man das Teil schon und Fans sollten sich beeilen. Es gibt nur 666 Stück. Wir durften die 11 Songs bereits genießen und versichern euch: Der Begriff „großes Kino“ war schon lange nicht mehr so wahr.

Foto: Max Hartmann

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ZEINER I-WOLF: „Magic Wall“, Seayou Records, VÖ 26. 11. 2021

Von der großen Bühne hin zur Kammermusik. „Magic Wall“ ist eine Kooperation der Pianistin und Komponistin Verena Zeiner mit dem Musiker und Producer Wolfgang Schlögl aka I-Wolf. Ja genau, der von den Sofa Surfers…
Der Name des Albums sagt eigentlich vieles bis alles. Das Ergebnis ist irgendwo zwischen elektronischen Welten, neuer Klassik und Jazz angesiedelt. Und letztlich ist auch das Filmmusik, nur halt eher für das Kopfkino. Die neun Stücke beamen dich in eine Sphäre, in der du garantiert noch nie warst. Man soll ja nicht zum Gebrauch illegaler Substanzen auffordern, aber: Eingekifft könnte das auch ganz spannend sein. Selbst wenn ihr lieber nüchtern bleibt: Sofern ihr mehr hören wollt als die ewig gleiche Leier, dann probiert das ungewöhnliche Duett aus. Oder hört euch generell mehr von der großartigen Musikerin Verena Zeiner an, das kann nie schaden.

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BRIGHT ELEPHANT: „Reset & Revise“, Welt Records VÖ 19. 11. 2021

Irgendwann wird irgendwer an der FH JOANNEUM eine All-Star-Band ins Leben rufen. Neben Lehrenden wie Mister Marek aka Spa Mayerling wären da auch hoffnungsvolle Studis wie Lorenz Brunner erwähnenswert. Und Jörg Schweiger, der definitiv auch. Der Grazer Unternehmer, FH-Prof. und Spezialist für Industrial Management hat neben seiner Erfahrung mit Bands auch seit vergangenem Jahr eine kleine Solo-Karriere gestartet, die ihn immerhin Anfang Dezember ins feine Wiener B72 geführt hätte, wenn nicht…

Als „Bright Elephant“ hat er zehn Songs auf sein erstes Album gepackt, entspannter Singer-Songwriter-Stoff mit ein bisschen U2-Inspiration im Gepäck. Das funktioniert bei jeder Uhrzeit auf so einigen Radiostationen, so viel ist sicher. Was sonst noch kommt? Man wird sehen.

Foto: Elija Kulmer

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NIHILS: „Ampm Pt2 Interplanetary Maze“ EP, n-recordings, VÖ 26. 11.

Das Trio präsentierte seine EP bereits in der Stratosphäre. Mit einem Wetterballon und einem Lautsprecher erschallte die EP in einer Dauerschleife in rund 35.000 Metern über dem blauen Planeten. Das Konzept passt ausgezeichnet, denn die Songs auf der üppig bestückten EP sind allesamt sehr spacig. Die Tiroler Band mit Wohnsitz Berlin fiel vor ein paar Jahren bei der „Großen Chance“ im TV auf, Platz 14 in den Charts war die Folge. Mittlerweile ist ihr Electro-Pop gereift und macht sich bestimmt auch in den Clubs der neuen Heimat gut. Vielleicht noch ein bisschen mehr Ecken und Kanten, wenn wir uns das wünschen dürften. Aber sonst stimmt die Richtung: Wo Nihils ist, ist oben. Sehr sehenswert auch die gesamte optische Linie, wie ihr euch hier versichern könnt:

 

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BLOOD SUCKING ZOMBIES FROM OUTER SPACE: „Shock Rock Rebels“, Schlitzer Pepi Records, VÖ 31. 10. 2021

Zum Schluss gibts noch eine auf die Glocken. Aber Zombies aus Niederösterreich? Nein, da ist nicht die Landeshauptfrau und ihre Gefolgschaft gemeint. Die Zombies aus Wiener Neustadt machen seit fast 20 Jahren Brachial-Rock mit Beuschl-Faktor. „Stop writing songs about your girlfriend“ fordern sie auf ihrem Album, das immerhin schon das zehnte ist. Es ist Musik, die aus Tonnen voller Klischee gebaut ist, aber das macht halt nun mal nicht nur zu Halloween eine Fetzengaudi. Die geplanten Live-Konzerte sind fürs erste ausgesaugt. Aber dafür gibt es die Platte gleich in drei Versionen: auf blutrotem Vinyl, als CD handgesprayt in verschiedenen Farben und als limitiertes Boxset, das insgesamt sechs Vinyl-Singles und allerhand Spaßettln vom Brettspiel bis zum Kondom enthält. Für alle, denen der Intellekt zuweilen gehörig aus dem Hals hängt.

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