Acrobuffos: “AirPlay”
Die Tour führt(e) in die USA, nach England, Chile, China, Australien, in die Niederlande, Kanada und Portugal. Erfreulicherweise sind die Acrobuffos nun aber auch in Graz gelandet. Christina Gelsone und Seth Bloom bilden ein dynamisches Duo, das bereits die halbe Welt bereist und mit seinen Kunst-Stücken verzaubert hat. Acrobuffos steht für fantastische Bildwelten, für magische Momente, für so ziemlich alles, nur nicht für Akrobatik im engeren Sinne. In der List-Halle nutzen die beiden die gesamte Höhe der Halle für ihre luftig-temporären Ventilatoren-Kunstwerke, die in Kooperation mit Daniel Wurtzel entstanden.
Viele kleine Bälle und auch zwei riesige, alles hübsch nach Farbschema aufgeteilt, dazu Reisekoffer, Glitzer, lange Tuchbahnen und artifizielles Schneegestöber. Die zwei Akteure bringen auf ihrem Trip durch ihre Mimik und Gestik, aber auch durch das wahrlich außergewöhnliche Szenario das Publikum zum Staunen und zum herzhaften Lachen. Etwa, wenn die Zuseher in den vorderen Reihen einbezogen werden. Ein alter Mann bekommt einen hingebungsvollen Kuss, ein kleines Mädchen wird in den farbenfrohen Reigen inkludiert, der Schreiber dieser Zeilen kriegt mit dem Turnschuh einen dezenten Schlag auf den Schädel. Die Begleitmusik reicht von Klassik über Nancy Sinatra bis zur Fanfare Ciocarlia.
Man hat bei Cirque Noël schon vieles gesehen, so etwas aber garantiert noch nicht. Spätestens, wenn die beiden in großen Ballons verschwinden und hüpfend wieder auftauchen, wird der Abend unvergesslich. Und vielleicht passt ja dieser temperamentvolle und optisch opulente, aber ausnahmsweise nicht körperbetonte Zirkus besonders gut zur Weihnachtszeit. Große Empfehlung auch und ganz besonders für Menschen, die meinen, in diesem Genre könne sie nichts mehr überraschen.
Noch zu sehen bis 31. 12. in der Helmut-List-Halle.
Beginnzeiten und Tickets unter www.cirque-noel.at
Foto © Cirque Noël Graz / Nikola Milatovic
