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Haubentaucher des Monats

Haubentaucher des Monats November

Christoph Biró: Bösmensch ohne Krone

Die Steirerkrone ist eine seltsame Mischung aus altvatrischem Boulevard, sehr gut gemachter Kulturberichterstattung, einem passablen Sportteil und beinhartem politischem Kampagnenjournalismus. Der Vorgänger des heutigen Chefredakteurs war bereits in manchen seiner Kommentaren und Kolumnen weit an oder auch über die Grenzen des schreiberischen Anstands gegangen. Christoph Biró hingegen, seit einigen Jahren Redaktionsleiter, hat sich kürzlich dazu hinreißen lassen, einen Großteil der Vorurteile und Gerüchte gegenüber Flüchtlingen in eine Glosse zu kübeln. Nicht zuletzt die Polizei und die ÖBB mussten entgegnen, was Biró als Tatsachen hingestellt hatte. Letztlich musste er zurückrudern. Seine seltsame Entschuldigung, er sei von Flüchtlingen in seinem familiären Umfeld enttäuscht worden, kann nicht darüber hinweg täuschen, dass hier ein hochrangiger Pressemann die simpelsten Prinzipien der Branche verletzt hat. Nun begibt Biró sich quasi reumütig auf Kurzurlaub. In den heutigen Blättern ist davon die Rede, dass er bis Mitte November nicht amtieren wolle. Danach ist anscheinend genug Gras über die Angelegenheit gewachsen und der Herr Chefredakteur kann weitermachen wie bisher.

Wie würde die Krone so ein Verhalten wohl bei einem Politiker nennen? Sesselkleber? Bonzenwirtschaft? Privilegienstadl?

Wir haben einen Vorschlag für den spontanen Kurzurlaub, Kollege Biró: Fahren Sie doch in die Südsteiermark. Helfen Sie dort den Freiwilligen, die sich seit vielen Tagen unermüdlich um die Flüchtlinge kümmern. Dann werden Sie mehr fürs Leben lernen als in all den Seminaren, die Sie bislang besucht haben mögen. Wir wünschen gute Erholung!

Bild: Die Krone der Kaiserin Farah Pahlavi, auch sie war übrigens einst ein politischer Flüchtling. Lizenzfreie Abbildung zu sehen auf: https://de.wikipedia.org/

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