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Lyrik des Monats März/April

Mahler: dachbodenfund. gedichte. luftschacht 2015.

Nicolas Mahler ist ein großartiger Zeichner, seine Arbeiten sind nicht nur in diversen Büchern zu bewundern, sondern auch regelmäßig in Zeitungen und Zeitschriften wie Titanic, NZZ oder Die Zeit. Der Wiener verfügt über einen minimalistischen, wunderbar staubtrockenen Humor und: Er liebt die Literatur. So sind etwa seine zeichnerischen Auseinandersetzungen mit Robert Musil und Thomas Bernhard, beide erschienen bei Suhrkamp, jetzt schon legendär.

Sein neuestes Buch enthält nur wenige Zeichnungen, dafür aber eine Menge an Gedichten über altes Spielzeug. Gesammelt hat Mahler die Textfragmente, die er zur Lyrik erhebt, in Auktionskatalogen.

Das liest sich dann beispielsweise so:
***

kleines fatschenkind in holzschachtel

taufgeschenk
mit stimme

etwas
wurmfraß

jedoch nicht mehr aktiv

aufschrift:
“ich gratuliere”

***
Das Ergebnis ist eine komische, schräge, immer aber auch seltsam poetische Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Objekt. Am liebsten würde man stundenlang laut daraus vorlesen. Genau das macht Nicolas Mahler erfreulicherweise demnächst selbst.

Aus Anlass des Preises der Literaturhäuser 2015 startet er nämlich zu einer ausgedehnten Tournee: 13. 4. Leipzig, 14. 4. Berlin, 15. 4. Rostock, 16. 4. Hamburg, 22. 4. Salzburg, 29. 4. Graz, 5. 5. Stuttgart, 6. 5. Zürich, 7. 5. Basel und 1. 6. Köln – im jeweiligen Literaturhaus.

Das müssen Sie gesehen (und gelesen!) haben.

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