Ernst Strasser, der Mann, der es nur zu gut meinte
Gäbe es den Titel Haubentaucher des Jahrzehnts so wäre dieser Mann sicherlich einer unserer Favoriten. Der einstige Minister und EU-Politiker aus den Reihen der niederösterreichischen Volkspartei fiel tief vor rund zwei Jahren als man ihm nachweisen konnte, dass er Journalisten gegenüber Lobbying-Dienste anbot. Die einen könnten so etwas Korruption nennen, die anderen würden vielleicht Dummheit dazu sagen. Das Gericht sprach Strasser jedenfalls Anfang dieses Jahres schuldig, das Urteil (vier Jährchen unbedingt) ist noch nicht rechtskräftig. Der Ex-Politiker, der offenbar bis heute kein Einsehen hat, sprach nun auf seiner Facebook-Seite davon, dass er doch bereits vor zwei Jahren aufgedeckt habe, was dieser Edward Snowden den Medien gegenüber verkünde. Interessant daran ist nicht nur, dass Strasser nach wie vor von sich aus die Öffentlichkeit sucht und dabei ins nächste Fettnäpfchen tapst, sondern auch, dass er immer noch eine kleine, aber treue Fangemeinde hat, die all seine Verlautbarungen auf Facebook für bare Münze nehmen. Dabei übersehen alle, dass Ernst Strasser seinen Vornamen konterkarierend in Wahrheit eines ist: ein genialer Satiriker. In der Tradition eines Andy Kaufman stehend, verschont Strasser dabei weder sich selbst noch seine Gegner, in diesem Fall die böse linke Jagdgesellschaft und die Medien des Rupert Murdoch.
Hier das Originalposting: www.facebook.com/ernst.strasser/
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