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Romane

Roman des Monats: Heartland

Joey Goebel: Heartland, Diogenes 2010

Blue Gene ist ein fauler Sack. Er verkauft Spielzeug am Flohmarkt, das ihm einst seine reichen Eltern im Überfluss gekauft haben. John hingegen sieht aus wie ein smarter Manager und will unbedingt in die Politik einsteigen. Über die Lokalwahl soll es in den Kongress gehen und wer weiß: Vielleicht wird John ja sogar eines Tages Präsident? Da wäre nur ein Problem: Der fesche Politiker in spe fühlt sich in der Öffentlichkeit unwohl, redet ungern fremde Leute an, bekommt feuchte Hände und eine zittrige Stimme. Helfen kann ihm da nur einer: Blue Gene, sein missratener Bruder, der zwar einen scheußlichen Vokuhila hat, aber weiß, wie es in der Welt der einfachen Wähler wirklich zugeht. Joey Goebel ist mit “Heartland” ein großer amerikanischer Roman gelungen, in der Dimension eines frühen John Updike oder T.C. Boyle. Gerade auch angesichts der jüngsten US-Geschichte enorm spannend, soziologisch und sprachlich gleichermaßen brillant. Kongenial übersetzt von Hans M. Herzog.

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