Alexander Sever: “Schneeverhältnisse. Bekenntnisse eines Skilehrers”, erschienen Ende 2011 in der edition a
Ein Schilehrer-Buch also, mit einem noblen “k” wie Ski sogar. Hat uns das wirklich noch gefehlt in unserer Sammlung? Flott geschrieben ist das Büchlein, in einer Sprache, wie man sie auch von anderen “Bekenntnissen” schon zur Genüge kennt. Der Inhalt ist einigermaßen unerträglich, es sei denn, man ist selbst so ein Alpen-Macho, wie ihn der Autor hinlänglich authentisch beschreibt. Aber auch dann wird man den Humor vermissen, der so dringend nötig wäre. Eine Distanz zu seinen Figuren und damit zu seiner eigenen Biographie gelingt dem Autor nicht einmal in Ansätzen. Ironie: Fehlanzeige. Statt dessen wird dutzende Male erzählt, wie toll die Burschen sind, denen es gelingt, bis spät in die Nacht zu saufen und am nächsten Tag wieder fit auf der Piste zu agieren. Am Ende steht der Skilehrer angeblich geläutert da, so will es der Pressetext. Nur haben wir die Lektüre so lange leider nicht ertragen. Hoffnung für den Verlag besteht allerdings noch: Es wird bestimmt Menschen geben, die selbst 2012 noch so etwas lesen wollen. Die meisten von ihnen sind wahrscheinlich Schilehrer.
