Compagnie Akoreacro: Klaxon
Es ist viel die Rede vom Cirque nouveau, dem neuen Zirkus, auch bei La Strada. Doch das, was die französische Gruppe Akoreacro da in den Grazer Augarten zaubert, ist vielleicht eher ganz alte Schauspielkunst, so wie sie noch im Mittelalter zu finden war. Zugegeben, das Zelt ist deutlich neueren Datums, die Instrumente, die Akoreacro virtuos beherrschen, sind elektrisch verstärkt und es kommen die einen oder anderen Hilfsmittel zum Einsatz, die zumindest aus dem 20. Jahrhundert stammen. Trotzdem: Vieles am Programm erzählt sehr einfach und körperbetont von den Mythen der Menschheit: Die Überwindung der Schwerkraft etwa oder die Liebe. Die Artistin, ihre männlichen Kollegen und die Musiker schaffen es ohne Bombast, dafür aber mit unheimlich viel Schwung und Begeisterung, das Grazer Publikum zu Standing Ovations zu verführen. Da oder dort blitzt unvermutet dann auch Schalk und Komik auf, etwa wenn einer der Flugkünstler immer wieder unsanft zu Boden geht und von seinen Kollegen brachial wieder auf die Füße gestellt wird. Sein Kommentar: “¡Gracias!” Das sagen wir auch für einen wunderbar mitreißenden Zirkusabend, den man sich gerne noch einmal anschaut. Bis zum 13. August (!) ist glücklicherweise auch noch jede Gelegenheit dafür. Und falls sich auch das nicht ausgeht: Klaxon, von La Strada koproduziert, tourt danach durch Frankreich, Belgien und Tschechien und ist Ende des Jahres auch in Salzburg zu Gast.
Foto: La Strada 2014 / Compagnie Akoreacro / Klaxon / © Nikola Milatovic
