Les Clandestines (Fr): “Loin, Lontano”. Die clandestine Frauengruppe bringt Fluchtgeschichten auf die imaginäre Bühne des Priesterseminar-Hofs.
Historische Geschichten ebenso wie reale, erzählt von jungen Menschen aus Kolumbien, Sarajevo, Afghanistan. Primär italienische Gesänge werden begleitet von Kontrabass, E-Gitarre und Akkordeon. Ein Turm aus Sesseln entsteht. Ein vielstimmiger, zuweilen schriller Chor, erinnert daran, dass Italien und mit ihm ganz Europa einst ein Auswanderungsgebiet war.
Junge Neapolitaner in New York, junge Weizer in Kanada – um nur zwei Beispiele zu nennen. Diese Zeit der Auswanderung wurde abgelöst durch Einwanderung und hier fordern die Clandestines einen humanen Umgang, Wertschätzung für Leute, die nur in den seltensten Fällen aus Freude am Reisen zu uns kommen. Spannung liegt in der Luft, der Applaus des Publikums ist nicht nur Begeisterung ob der Musik, sondern auch Zustimmung und Erleichterung. Gegen Ende hin wird getanzt, das chaotische Italien wird mit einer Hymne gefeiert, am Schluss bleibt den Akteuren und Akteurinnen eine Reise nach Jerusalem. Ein Sessel ist zuwenig. Botschaft angekommen.
Heute, Montag noch um 19.30 in Schloss Seggau und am Mittwoch, den 1. 8. um 18 Uhr in Stainz. Prädikat: Sehenswert. Mehr Infos unter www.lastrada.at
Fotos: ©haubentaucher.at
