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Romane

Roman mit Hai

Werner Schandor: Flüchtiges Spiel. edition keiper 2025

Der gelegentliche Gastrezensent dieses Portals ist selbst ein routinierter Autor. Werner Schandor hat mehrere Romane geschrieben, Essays, Beiträge in Anthologien, Zeitungsartikel, PR-Texte und anderes mehr. Das hier ist trotzdem eine Novität: Ein Roman, der deutliche Züge eines (Polit-)Thrillers trägt. Oder ein Krimi ohne Kommissar. Jedenfalls ein spannungsgeladenes Buch, das mehrere Rätsel miteinander verknüpft.

Es beginnt alles ganz harmlos. Auf den Malediven wird getaucht. Nur leider kommt der Hai und knabbert Andrea an. Daraufhin ist sie tot und ihr Freund Marc zu Tode betrübt. Letzteres freilich sehr kurz, dann angelt er sich die Urlaubsbekanntschaft Gunni. Die kommt aus reichem Haus und wird im Laufe der knapp 150 folgenden Seiten entdecken müssen, dass Marc mehr als nur ein dunkles Geheimnis in die Beziehung mit gebracht hat.

Schandor verknüpft heimische Polit-Auswüchse mit Spielsucht und Sex. Es geht in der Welt von Marc und seiner PR-Agentur um Macht und um Geld – und die Moral kommt in diesem Szenario erst gar nicht vor. Der Roman verbindet dabei auch unterschiedliche Jargons, sprachliche Finessen und Klischees wechseln einander ab. Vor allem treibt das „flüchtige Spiel“ die Leserschaft vor sich her. Eine Volte noch und schon sind wir im Finale. Sieger gibt es hier nicht. Dafür einen Showdown, der sich gewaschen hat: „Das Bad ist frei“.

Überraschend ist nicht nur die Handlung, sondern auch die Tatsache, dass sich Werner Schandor für dieses Buch gewissermaßen neu erfunden hat. Mehr dazu gibt es live am 11. 11. 2025 im Literaturhaus Graz. Kommen Sie zahlreich!

 

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