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Bierbuch des Monats

Jaroslav Rudiš: Gebrauchsanweisung für Bier. Piper 2025

Da kennt sich einer aus. Jaroslav Rudiš erzählt von seiner eigenen Biergeschichte, der Historie des tschechischen Biers, von Kafka, vom ober- und untergärigen Hopfensaft, von den unterschiedlichsten Bieren aus Ost-, West- und Mitteleuropa. Das Besondere daran: Er ist nicht nur fachkundig, er ist auch einer der renommiertesten Schriftsteller Tschechiens, das Buch überzeugt daher nicht nur durch Fakten, sondern auch durch seinen eleganten Stil, sein umfangreiches kulturelles Wissen. Und vor allem durch seine Leidenschaft, denn wie viele Tschechen und Tschechinnen ist Bier für Rudiš mehr als nur ein erfrischendes Getränk. Es ist ein Kulturgut und so ist dieses Buch auch viel mehr als eine Gebrauchsanweisung, es ist eine Liebeserklärung zwischen zwei Buchdeckeln.

Es ist außerdem ein Nachschlagewerk, Reiseliteratur und ein Lehrbuch – alles in einem. Es macht neugierig auf das Kennenlernen neuer Sorten und ihrer Entstehungsorte. Eigentlich war hier ja heuer tatsächlich eine Fahrt nach Pilsen geplant, aber die muss leider noch ein wenig warten. In der Zwischenzeit tröstet die Lektüre, abgerundet mit einem kühlen Blonden. Und das muss nicht unbedingt ein tschechisches sein. Rudiš schwärmt genauso von niederösterreichischen Meisterwerken und von Schweizer Bieren. Brauereien aus Liechtenstein werden ebenso genannt wie die Bedeutung des Kölsch in Berlin. Jetzt, wo die Brauereien über Umsatzrückgänge jammern, ist das die Lektüre der Stunde. Prost, aber immer schön das Maß halten.

 

2 Antworten auf „Bierbuch des Monats“

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