People Watching: „Play Dead“
Die Gruppe People Watching ist bezüglich ihrer Herkunft bunt durch gewürfelt. Die Pandemie aber erlebte man gemeinsam in Montreal. Und genau in dieser Zeit entstand die Idee zur Produktion „Play Dead“.
Keine Angst, die zwei Frauen und vier Männer stellen sich nicht tot, zumindest nicht länger als ein paar Augenblicke. Vielmehr interagieren sie auf vielfältige tänzerische und akrobatische Weise miteinander. Die – oder der eine – nähert sich dem oder der anderen an, man fällt übereinander her, verdreht sich, verbiegt sich, verneigt sich, verknotet sich. Auch Komik und Tragödie paaren sich. Körperlichkeit verbindet sich mit Eleganz und Leichtigkeit. So muss man sich erst einmal bewegen können.
Einige wenige Requisiten aus der Haushaltsabteilung (Kleiderkasten, Sofa, Tisch, Lampe, Teller) reichen aus, um verschiedenste Szenen zu entwerfen. Eine wichtige Nebenrolle spielt die Musik. So wird Brenda Lees Teenie-Hit aus dem Jahr 1960 „I’m sorry“ zur Basis für die laszive Show eines Jungen.
Die Akteurinnen und Akteure sind Profis der ersten Kategorie, die unter anderem für die in Graz schon öfter gefeierten 7 Fingers oder für den Cirque du Soleil gearbeitet haben. Zugleich sind sie wohl erst am Beginn einer großen Karriere. Und deswegen sei ihnen auch verziehen, dass die Flut ihrer Ideen in etwa nach einer Stunde peu a peu versiegt. Die Elemente beginnen sich zu wiederholen, da hätte eine Straffung gut getan. Das Publikum im Next Liberty ist dennoch großteils zu Enthusiasmus aufgelegt. Und daher ist dieses über weite Strecken aufregende und innovative Körpertheater (mit einiger nackter Haut) auch allen empfohlen, die Tanz und Zirkus in Kombination lieben.
Mit Natasha Patterson, Sabine van Rensburg, Jérémi Lévesque, Jarrod Takle, Ruben Ingwersen und Nadav Sadlik. Noch zu sehen am 2. 8. um 19.30 im Next Liberty, Karten und Infos unter www.lastrada.at
Foto: © La Strada Graz / Martin Hauer